‚Frieden beginnt in mir’ – Marlene Fellner begleitet Menschen auf ihrem Weg
TEXT: SILKE HENKELE
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Marlene Fellner. Foto: Sabine Jacob
„Der therapeutische Beruf hat mich gefunden“, sagt Marlene Fellner, Therapeutin und Mitbegründerin des IFS-Instituts München. Fasziniert von Familiengeschichten und Lebenswegen, arbeitet sie mit einer achtsamen Methode, die Heilung bewirken und (inneren) Frieden schaffen kann: Internal Family Systems (IFS).
„Jeder Mensch hat von Geburt an viele Persönlichkeitsanteile. Aufgrund von Erfahrungen entstehen verletzte und schützende Teile. Gleichzeitig haben wir alle einen unverwundbaren Kern, das SELBST – mit Qualitäten wie Vertrauen, Verbundenheit und Mitgefühl“, erklärt Fellner. „Führt ein verletzter oder schützender Teil dieses innere System, entstehen Probleme. Meine Aufgabe ist, die SELBST-Führung zu stärken.“
Marlene Fellner vergleicht den Therapieprozess mit einer Forschungsreise in unbekanntem Gelände, „die uns zu innerem Frieden und neuen Handlungsoptionen führt.“
„Viele Menschen kommen, wenn das ‚innere Sortieren’ allein nicht mehr möglich ist“, so Fellner. „Oft sind es Beziehungsprobleme, die uns in die Therapie führen – Partner, Eltern, Kinder. Menschen, die uns nahe sind, lösen viel aus.“ Häufig spielen traumatische Erfahrungen eine Rolle.
Ein Klient kam zu ihr, weil er über das Scheitern seiner Ehe nicht hinwegkam. „Das Ende der Ehe hatte den Schmerz über den Tod seines Vaters, der starb, als er ein Kind war, reaktiviert. Für den Vierjährigen war es überlebenswichtig, den Schmerz nicht zu spüren. Ein schützender Teil bagatellisierte ‚So schlimm war es nicht, ich kannte ihn ja kaum.’
Als er diesen Teil verstand, konnte er den Schmerz, die Angst des Vierjährigen ernst nehmen und aufarbeiten. Sein System lernte zwischen Damals und Heute zu unterscheiden.“
Auch Traumata der Eltern und Großeltern haben Einfluss auf unser Leben. „Es kommen junge Menschen zu mir, die nicht verstehen, warum sie unglücklich sind, denn eigentlich hätten sie ja alles. Oft stecken dahinter transgenerationale Traumata“, sagt Marlene Fellner. „Wir sind erst die zweite Generation, die die Traumata der Weltkriege aufarbeiten kann – für die Kriegsgeneration meist unmöglich. Gleichzeitig entstehen durch aktuelle Krisen und Konflikte neue Wunden.“
„Ich sehe mich als Hoffnungsgeberin“, so Fellner. Ihre Haltung, dass Klient:innen die Expert:innen für ihre Prozesse sind, prägt ihre Arbeit. „Ich unterstütze Klient:innen darin, ihren SELBST-Zustand zu finden. Von dort treten sie in Kontakt mit ihren Anteilen. Ich begleite den Dialog.“
Als IFS-Wegbereiterin lehrt Marlene Fellner am IFS-Institut München: „In Deutschland, Österreich und der Schweiz vermitteln wir Fachleuten die IFS-Methode, um sie vielen Menschen zugänglich zu machen.“
Wer spürt, dass es an der Zeit ist zu sortieren, findet in Marlene Fellner eine erfahrene Begleiterin auf dem Weg zu innerem Frieden – denn der beginnt in uns selbst.
www.marlene-fellner.de
www.institut-ifs.de
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