POLA Landschaftsarchitekten: Poetic landscapes
TEXT: CORNELIA BRELOWSKI | PHOTOS: HANNS-JOOSTEN, © POLA
“Where there is beauty there is usually also peace to be found.” – In addition to creating a new space which allows us to find harmony within ourselves and nature, POLA landscape architects strive to unearth and reveal the existent history of a place.
Berlin-based, prize-winning landscape architect Jörg Michel explains the sometimes hidden treasures of the ‘genius loci’, written into every tree and stone, street and landscape: “These stories and their inherent beauty nourish, touch and connect us, they make us happy.”
POLA clients think out of the box and stay open to the process: “I often find long-term clients, with whom I enjoy working together on a frequent basis,” Jörg Michel reveals, “– people who like to imagine possibilities beyond the initially visible, with courage and faith in exploring the unknown.”
The beauty of imperfection
As Alberto Giacometti once formulated: “The attempt is everything. How marvellous!” – For each project, POLA landscape architects begin with the same basic questions of what exactly defines beauty: “Is there a distinction between the ugly and the beautiful or are both these poles part of the same and is one unthinkable without the other? And last but not least: How much perfection is appropriate?” Jörg Michel defines perfection as inhuman in most cases: “Whatever connects people with their environment – and is considered beautiful – is also in part fallible and includes mistakes and the uncontrollable.” Life itself, especially that of plants, is always imperfect and fallible, thus unfolding specific charms that we value and admire as beautiful.
Gentle path to success
POLA is based on ten years of upfront experience both at home and abroad, a phase which Jörg Michel deems of immense value. The learning process included several office partnerships, teaching, research and projects all over the globe from Berlin and Munich to Canada and Kazakhstan, through to China. The further away, the more the awareness grew to literally find a way back to the roots. In the middle of the banking crisis of 2008/09, the new beginning grew on a solid inner foundation. With it, a new name was found as well: POLA is short for ‘poetic landscapes’.
Jörg Michel resumes: “Once that inner foundation is in place, any moment is the right moment.” The path to success was sometimes rocky, sometimes smooth, with a lot of work going intocompetition entries – some of them successful, others not – the typical day-to-day life for a landscape architectural office. As a former competitive athlete, Jörg Michel knows that losing is part of any progress, and means a constant reevaluation of one’s own work: “A magazine once titled an article on POLA with ‘Growing with Soft Tones’, and that says a lot.”
The gentle path proved successful: POLA recently won two categories out of ten of the ‘German Landscape Architecture Award 2023’, the ‘Oscar’ among the nationwide prizes which is only awarded every second year. The prize was awarded in the two categories of ‘public space as center’ and ‘plant design’.
Real-life meeting spaces
For 2024 the main planning principle at POLA is marked by the term ‘refinement’: This means a reduction to the essential, to gain a higher visibility in times of disappearance. In Jörg Michel’s view, less quantity and more quality is a general challenge for today’s society: “To put the plans in concrete terms, I would like to continue designing parks and public spaces, which is not only important for the self-definition of a landscape architect but also meets the basic, common need to enjoy beautiful, lively meeting spaces where we can connect away from digital spheres.”
A sign of our times.
Web: www.pola-berlin.de
Poetische Landschaften
„Wo Schönheit ist, da herrscht in der Regel auch Frieden.“ – POLA Landschaftsarchitekten schaffen Orte, die Menschen in Harmonie mit sich und der Natur versetzen sowie die besondere Geschichte eines Platzes und seiner Umgebung entschlüsseln.
Der mehrfach ausgezeichnete Landschaftsarchitekt Jörg Michel beschreibt den ganz speziellen Zauber des sogenannten „Genius loci“ als präsent in jedem Baum und Stein, jeder Straße und jeder Landschaft: „Diese Geschichten und ihre ganz besondere Schönheit sind es die uns nähren, berühren, miteinander verbinden und glücklich machen.“
POLA-Kunden wissen diesen Ansatz zu schätzen, schauen dabei gern über den Tellerrand der Möglichkeiten und sind offen für den schöpferischen Prozess. Jörg Michel erklärt: „Ich arbeite gern langfristig mit Menschen, welche die Freude in sich tragen über das hinauszublicken, was sie sehen: Menschen, die sich überraschen lassen wollen und den Mut haben, das Unbekannte zu erforschen.“
Die Schönheit des Unperfekten
Wie Alberto Giacometti einst formulierte: „Der Versuch ist alles, wie wunderbar!“ – Zu jedem Projekt stellen sich POLA Landschaftsarchitekten denselben grundsätzlichen Fragen: Was definiert Schönheit? Sind nicht Schönheit und Hässlichkeit gleichwertige Anteile des Lebens und ohne einander undenkbar? Und nicht zuletzt: Wie viel Perfektion verträgt eine Gemeinschaft? Jörg Michel definiert Perfektion, insbesondere in der Landschaftsarchitektur, als letztendlich unmenschlich: „Das was uns Menschen miteinander, mit unserer Umwelt verbindet und als schön erscheinen lässt, ist die Unvollkommenheit, sind unsere Fehler, ist das Unkontrollierbare.“ Das Leben an sich und insbesondere das der Pflanzen präsentiert sich, so Jörg Michel, oft fehlerhaft, unperfekt und entfaltet gerade dadurch ganz besondere Reize, die wir schätzen und schön finden.
Sanfter Weg zum Erfolg
POLA gründete sich auf einer Phase von zehn „Lehr- und Wanderjahren“, die der Landschaftsarchitekt bezüglich der gesammelten Erfahrungswerte als unersetzlich einschätzt. Der Weg führte über Lehre und Forschung sowie diverse Büropartnerschaften mit Projekten an zahlreichen Orten im In- und Ausland – von Berlin und München über Kanada und Kasachstan bis hin nach China. In der Ferne begann sich der Wunsch nach Erdung und Fokussierung zu entwickeln, und so bedeutete für Jörg Michel die Gründung mitten in der Bankenkrise von 2008/09 auch die Rückbesinnung auf solide innere Wurzeln, die fortan wortwörtlich in Berlin geschlagen wurden.
Mit der Gründung kam auch ein neuer Name: POLA steht kurz für ‚Poetische Landschaften‘. Der Weg zum Erfolg blieb auch im Weiteren keineswegs geradlinig und ist bis heute von viel Arbeit für Wettbewerbsbeiträge gekennzeichnet – manche erfolgreich, manche nicht: der typische Alltag eines Landschaftsarchitekturbüros. Als ehemaliger Leistungssportler weiß Jörg Michel Fehlschläge hinzunehmen, um aus ihnen zu lernen und durch ständige Evaluierung daran zu wachsen. Dieser geduldige Weg in kleinen Schritten bedeutete auch stetiges und nachhaltiges Wachstum, erklärt der Landschaftsarchitekt: „Eine Zeitschrift betitelte 2019 ein Porträt über mich und POLA mit den Worten: ‚Mit leisen Tönen groß werden‘ – Ich denke, das sagt viel.“
Die ‚leisen Töne‘ führten letztendlich zum Erfolg: Kürzlich hat Jörg Michel den renommierten ‚Deutschen Landschaftsarchitektur-Preis 2023‘ in zwei aus zehn Kategorien gewinnen können. Der ‚Oscar‘ der Landschaftsarchitektur wird nur jedes zweite Jahr vergeben und wurde POLA nun in den Kategorien „Pflanzenverwendung“ und „Öffentlicher Raum als Zentrum“ verliehen.
‚Real Life‘-Treffpunkte im digitalen Zeitalter
Für POLA wird das Jahr 2024 weitestgehend vom Begriff der Verfeinerung geprägt sein. Dies bedeutet eine Reduzierung auf das Essentielle, für mehr Sichtbarkeit und Qualität in Zeiten des Verschwindens. „Klasse statt Masse“ sei eine der größten Herausforderungen unserer heutigen Gesellschaft, so Jörg Michel: „Ganz konkret möchte ich weitere Parks und Plätze entwerfen, was zum einen wichtig ist für unser Selbstverständnis als Landschaftsarchitekten und zum andern dem Grundbedürfnis entgegenkommt, sich miteinander abseits der digitalen Welten an schönen und lebendigen Orten zu treffen und zu verbinden.“
Eine Zielsetzung ganz im Zeichen unserer Zeit.
Web: www.pola-berlin.de
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