Das Jüdische Museum Wien: AUF DEN SPUREN VON WIENS REICHHALTIGER JÜDISCH-KULTURELLEN GESCHICHTE
TEXT: CORNELIA BRELOWSKI
Das Jüdische Museum Wien ist ein Ort des Austauschs und des Eintauchens in die jüdische Geschichte und Kultur der österreichischen Hauptstadt.
Das Museum versteht sich als kulturelle Schatzkammer für Alle, die mehr über die jüdische Geschichte Wiens erfahren wollen und zieht nicht nur Besucher aus Österreich an: Abgesehen vom starken lokalen Interesse kommen viele Besucher aus Deutschland, den USA und Israel ins Museum an den beiden Standorten Dorotheergasse und Judenplatz.
Das Museum lockt mit einer der größten europäischen Sammlungen jüdischer Schriften und Judaika, basierend auf dem Erbe der drittgrößten jüdischen Gemeinde Europas vor dem Holocaust. Es legt Zeugnis ab über die transkulturelle urbane Geschichte der österreichischen Hauptstadt, welche schon immer von vielen Formen der Migration geprägt war. Die Dauerausstellungen des Museums bieten somit eine fesselnde Chronik vom Mittelalter bis in die heutige Zeit. Ergänzt werden diese mit aktuellen Wechselausstellungen sowie Vorträgen, Konzerten und Workshops. Zudem fördert das begleitende Bildungsprogramm für Schulen ein tieferes Verständnis für die jüdische Kulturgeschichte: Auf diese Weise spricht das Museum Besucher*innen aller Altersgruppen und Hintergründe an und wird somit zu einem lebendigen Zentrum des kulturellen Austauschs.
Schon die Geschichte des Museums selbst ist Zeugnis für die Beharrlichkeit und Widerstandsfähigkeit der jüdischen Gemeinde Wiens: Das erste Jüdische Museum Wiens wurde bereits 1895 von der Gesellschaft zur Sammlung und Erhaltung künstlerischer und historischer Denkmäler des Judentums gegründet. Während der NS-Zeit musste es schließen, wurde jedoch 1988 wiedereröffnet. Fünf Jahre später wurde das Palais Eskeles zum neuen Standort. Im Jahr 2000 wurde dann das Holocaust-Mahnmal enthüllt und das zweite Gebäude des Museums im ‚Mizrachi-Haus‘ am Judenplatz für die Öffentlichkeit zugänglich.
Die reiche Geschichte der jüdischen Gemeinde Wiens wird durch die Wechselausstellungen nahtlos mit aktuellen globalen kultur- und sozialgeschichtlichen Themen verknüpft. Im November beginnt die Wechselausstellung Frieden: In Zeiten, in denen auch in Europa wieder Krieg geführt wird, spürt die Ausstellung dem Verhältnis von Frieden und Judentum, Politik, Krieg, Feminismus und Gerechtigkeit nach und versteht sich als bereichernder Beitrag zur in den Hintergrund gedrängten Friedenskultur.
Web: www.jmw.at
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